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Kopfweiden

Februar 22, 2024

Sogenannte „Kopfbäume“ sind traditionell durch die wirtschaftliche Nutzung von austriebfreudigen Baumarten wie beispielsweise Weiden und Eschen entstanden. Diese durch anthropogenen Einfluss entwickelte und somit kulturbedingte Wuchsform entstand durch das sogenannte „Köpfen“ mit anschließendem regelmäßigem Schnitt der jungen Austriebe.

Heutzutage haben Kopfbäume vor allem einen ökologischen und landschaftsästhetischen Wert, die unser Landschaftsbild prägen und ein Kulturrelikt vergangener bäuerlicher Nutzung darstellen. Doch die ausbleibende Nutzung bedroht das Bestehen der Kopfbäume, da die „Köpfe“ langfristig das Gewicht der Austriebe nicht halten können, schließlich auseinanderbrechen und somit absterben.

Für den Artenschutz haben Kopfbäume eine besondere Bedeutung, welche mit dem Alter der Bäume ansteigt. Laut des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege e.V. zählen alte, dickstämmige Kopfweiden zu den insektenreichsten Pflanzenarten Mitteleuropas. Alte Kopfbäume weisen darüber hinaus häufig Stammhöhlen auf, welche von baumhöhlenbewohnenden Arten wie verschiedenen Vogelarten wie Gartenrotschwanz, Grau- und Trauerschnäpper, verschiedene Meisen, Turmfalke etc., aber auch Bilchen wie der Haselmaus genutzt werden.

Für den Steinkauz bieten Kopfbäume mit Höhlungen ideale Brutbedingungen, da u.a. die Jagdhabitate, d.h. extensiv genutzte Wiesen und Weiden, häufig direkt anschließen.